Baubeginn noch unklarVerzögerungen bei der neuen Kita in Olef sorgen für Frust

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Blick auf das eingerüstete alte Kino in Gemünd.

In Gemünd haben die Arbeiten für die neue Kita begonnen. Wann es in Olef losgeht, steht noch nicht fest.

Die Schleidener SPD kritisiert, dass mit dem Bau der Kita in Olef noch nicht begonnen wurde. Eltern müssen nun länger auf einen Platz warten.

Mit dem Bau einer fünfgruppigen Kindertagesstätte in Olef sollte ursprünglich in diesem Jahr begonnen werden. Doch nun kommt es zu Verzögerungen, und der Beigeordnete Marcel Wolter will sich derzeit nicht auf einen Termin für den Baubeginn festlegen.

Diese Nachricht hat die SPD auf den Plan gerufen, die Sorge hat, dass das Projekt erst 2026 oder noch später realisiert wird. „Das hätte weitreichende Auswirkungen für viele Familien in der Tallage. Die Hoffnung auf einen zeitnahen Krippenplatz wird für diese Familien damit regelrecht zerschlagen“, erklärte die Fraktionsvorsitzende Ellen Lehnert. Die Umsetzung der Gesamtkonzeption der Kindergartenstätten soll nun im nächsten Stadtrat behandelt werden.

Bauarbeiten in Olef sollten Anfang 2025 abgeschlossen sein

Um den wachsenden Bedarf an Kitaplätzen zu decken, will die Stadt Schleiden neben dem Olefer Sportplatz für knapp fünf Millionen Euro eine neue Tagesstätte bauen. Die Grundzüge der Planung hatte der Wiederaufbaukoordinator Waldemar Brost Ende August vergangenen Jahres im Bildungs- und Sozialausschuss vorgestellt.

Vorgesehen ist ein barrierefreies Gebäude in Modulbauweise mit einer Bruttogeschossfläche von rund 1500 Quadratmetern. Die Außenanlagen samt einem Kleinspielfeld sollen in einem zweiten Schritt angelegt werden. Geplant war, dass die Bauarbeiten Anfang 2025 abgeschlossen sind und die Kita eingerichtet werden kann.

Bach muss auf die andere Straßenseite verlegt werden

Im November vergangenen Jahres teilte die Stadt dann mit, dass sich das Projekt um bis zu sechs Monate verzögern werde, weil erst der Frohnbach auf Anordnung der Unteren Wasserbehörde des Kreises Euskirchen umgelegt und verbreitert werden müsse. Die Stadt will oberhalb des Sportplatzes das neue Wohngebiet Olef-Sittard errichten. Die Baustraße für die Arbeiten in dem Gebiet soll an dem Kindergarten vorbeiführen. Die Stadt wollte den Frohnbach während der Bauphase verrohren, und erst nach dem Abschluss der Arbeiten sollte entschieden werden, was mit dem Bach geschieht.

An anderer Stelle haben wir nun erfahren, dass der Neubau des Kindergartens auf die Zeit nach 2026 verschoben werden soll.
Ellen Lehner, Fraktionsvorsitzende der SPD

Doch die Untere Wasserbehörde entschied, dass der Bach von rund 1,5 auf rund fünf Meter verbreitert werden und auf die andere Seite der Straße verlegt werden soll. Dafür müssen laut Stadt der Bebauungsplan für die Kita überarbeitet und die Baugrenzen verschoben werden.

„An anderer Stelle haben wir nun erfahren, dass der Neubau des Kindergartens auf die Zeit nach 2026 verschoben werden soll. Das finden wir sehr befremdlich, da die Fraktionen in keiner Weise darüber informiert wurden“, erklärte Lehner im Haupt- und Finanzausschuss. Damit werde die Aufnahmesituation in der Kita Olef verschärft, vor allem für U3-Plätze. Es gehe um zukunftsweisende Entscheidungen für die Stadt, wie frühkindliche Bildung gesichert, gerecht verteilt und umgesetzt werden könne.

Pläne für den Grundriss und die Gestaltung liegen vor

Ein gemeinsamer Antrag von SPD, Grünen und FDP zum Stand der Umsetzung der Gesamtkonzeption bei den Kindergartenstätten wurde im Haupt- und Finanzausschuss erst gar nicht behandelt. Bürgermeister Ingo Pfennings begründete dies damit, dass bei dem Thema keine Dringlichkeit bestehe.

„Ich habe Frau Lehner gesagt, dass es sein kann, dass sich das Projekt verschiebt“, sagte Wolter. Es gebe zwar einen Ratsbeschluss, wann die Kita fertig sein solle, „aber die Verwaltung muss es ja auch schaffen können“. Man sei aber in Olef schon relativ weit: „Die Pläne für den Grundriss und die Gestaltung liegen vor. Wir können schnell in die Ausschreibung gehen.“ Das sei in Dreiborn anders: „Da haben wir noch keine Planung für die Erweiterung vorliegen.“ Er gehe aber davon aus, dass in Dreiborn 2025 mit den Arbeiten begonnen werden könne.

Priorität habe aber der Umbau des alten Kinos in Gemünd zu einer Tagesstätte. Dort haben die Arbeiten für eine fünfgruppige Einrichtung begonnen. Welche Maßnahme als nächste in Angriff genommen werde, müsse der Rat entscheiden.

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