70 Musikerinnen und Musiker standen auf der Bühne beim Weihnachtskonzert des Sinfonieorchesters Bergheim mit Band und Solisten.
Konzert im MedioFulminantes Winterwunderland verzaubert das Publikum in Bergheim
„Um öffentlich Musik zu machen, braucht man eine hohe Grundempathie“, erläuterte der Moderator des Winterwunderlandes, Wolfgang Nagel, im Medio, als er das Sinfonieorchester Bergheim und vor allem dessen Leiter Andreas Hilner vorstellt. Gelinge dies, würden Musikerinnen und Musiker mit dem Publikum zu einer Gemeinschaft zusammengeführt.
Ergänzend ist zu sagen, dass diese Grundempathie auch zwischen den Musikern bestehen oder sich im Laufe des Konzerts entwickeln muss, damit der Funke überspringt, gerade wenn es sich wie bei der Winterwunderwelt um ein 70-köpfiges Ensemble handelt. Denn mit dem Sinfonieorchester Bergheim musizierte eine Band mit Schlagzeug (Sameh Mina), Bass und Akkordeon (Dietmar Berteld), Gitarre (Wulf Hanses-Ketteler) und Klavier (Martin Doepke) sowie die „Soulful Voices“ Jeannette Marchewka, Anna Doepke, Christine Ladda, Henning Basse und Tino Selbach.
Das Klavier stand im Mittelpunkt im Medio Rhein-Erft in Bergheim
Hilner war mit allen in Kontakt. Man merkte ihm die Freude an der Musik und dem Zusammenspiel, der Kommunikation zwischen den Musikern an. Und mit seinen ausladenden Gesten auf dem Podest des Dirigenten nahm er auch die Zuhörerinnen und Zuhörer mit in die voluminöse, hervorragend ausgesteuerte Klangwelt.
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Ganz wichtig in dieser musikalischen Gemeinschaft ist das Klavier mit dem Pianisten Martin Doepke, der das Programm zusammengestellt und die Gesamtleitung innehatte. Das Instrument stand nicht von ungefähr in der Mitte vor der Bühne, weil es zwar nur bei wenigen Stücken solistisch in den Vordergrund drängte, aber immer Band, Orchester und Gesang zu einer festen Einheit zusammenband und verschmolz.
Für Leiter Andreas Hilner war es das letzte Konzert mit dem Sinfonieorchester Bergheim
Die Musiker stammen fast alle aus der Region, die Setlist war international aufgestellt. Es waren mit wenigen Ausnahmen wie „Maria durch den Dornwald ging“ keine Stücke, die man bereits in Kita, Schule oder Kirche selbst zu singen gelernt hat, sondern überwiegend internationale Lieder zu Weihnachten, zum Winter und zum Frieden, deren Melodien bekannt sind.
Sie gaben den fünf Sängerinnen und Sängern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, wobei im ersten Teil des Abends der Gesang an manchen Stellen zu artistisch geriet. Das löste zwar Bewunderung aus, dämpfte aber die Emotionalität der Musik. Sie entfaltete sich besser, als die fünf zurückhaltender sangen, gerade in den Duetten. So sang der klassisch ausgebildete „kölsche Tenor“ Tino Selbach mit „Rockröhre“ Henning Basse Michael Jacksons „Earth Song“.
Nach mehr als drei Stunden und 26 Songs wurde Andreas Hilner verabschiedet. Er hat das Sinfonieorchester Bergheim seit 2016 geleitet, und für ihn war es das letzte Konzert mit diesem Ensemble. Ein bewegender Moment, bevor sich das Publikum mit der Erinnerung, dass „wir nur in Gemeinschaft etwas schaffen können“ und John Lennons „Imagine“ in den späten Abend zerstreute.