„Jedem das Seine“Gedenk-Stelen für NS-Opfer sorgen für Irritationen in Köln

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Stelen NS-Gedenken

Die Stelen wurden an vier Orten aufgestellt.

Köln – Eine Kunstaktion in Gedenken an die Opfer des Holocaust hat an vier Orten der Stadt für Irritationen gesorgt. Bisher Unbekannte stellten am Montag Stelen auf der Domplatte, nahe der Synagoge auf der Roonstraße, am Deutzer Bahnhof und auf der Keupstraße auf. Die rund einen Meter hohen Ziegelstein-Türme waren mit der Aufschrift „Jedem das Seine“ versehen – einem Propagandaspruch, der in der NS-Zeit am Eingang des Konzentrationslagers Buchenwald prangte. 

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Auf den Stelen waren orangefarbene Zettel abgelegt, auf denen erst der Gedenk-Charakter der Aktion zu erkennen war. Unter anderem stand dort „Das Geschehene darf niemals vergessen werden“. Bei der Stadt gingen dennoch viele Anrufe ein, die einen antisemitischen Hintergrund vermuteten, sagte eine Sprecherin. Die Stadt ließ die Stelen noch am selben Tag entfernen, der Staatsschutz ermittelt. Auf den Zetteln war zu lesen, dass die Aktion am selben Tag auch in Hagen und Dortmund stattfand. Am Montag, dem 75. Jahrestag der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Auschwitz, wurde weltweit der Holocaust-Opfer gedacht. (hol, ts)

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