„Damit es nicht still bleibt”Künstler drehen Video, um dem Gloria zu helfen

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Auch Bastian Campmann von Kasalla unerstützt die Aktion.

  • Mehr als 100 Personen haben sich zusammengetan, um auf die Notlage der Veranstalter hinzuweisen.
  • Die Auflagen seien richtig, aber keine Bühne könne auf Dauer überleben, wenn Künstlerinnen und Künstler nur vor wenigen Zuschauern spielen dürfen.
  • Die Kreativen fordern die Politik zum Handeln und zu einem Dialog auf Augenhöhe auf.

Köln – Was haben Atze Schröder, Luke Mockridge, Carolin Kebekus, Johann König, Kasalla, Fettes Brot und viele andere gemeinsam? Sie sind alle schon mal im Kölner Gloria-Theater aufgetreten. Doch seit drei Monaten bleibt der Saal an der Apostelnstraße aufgrund der Corona-Pandemie leer.

Für das Gloria ist das – wie für viele Veranstaltungsorte in Deutschland – eine Katastrophe, auch wenn die Verantwortlichen die Auflagen wichtig und richtig finden. Nun haben sich Filmschaffende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gloria zusammengetan und unter der Überschrift „Damit es nicht still bleibt“ ein Video produziert, um auf die Notlage aufmerksam zu machen.

Mehr als 100 Personen haben geholfen

Unterstützt wurden sie dabei von zahlreichen Künstlern und Künstlerinnen. Unter anderem haben Carolin Kebekus, Luke Mockridge, Gerburg Jahnke, Michael Mittermeier, Ralf Schmitz, Johann König, Stefanie Heinzmann, Kasalla, Stoppok, Maxi Gstettenbauer, Dave Davis, Nina Vorbrodt und Fatih Cevikkollu mitgemacht. Insgesamt haben mehr als 100 Personen pro bono geholfen, diesen Spot herzustellen.

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Unser Wohnzimmer” nennt Kasalla-Sänger Bastian Campmann das Gloria in dem Clip liebevoll. Als Hexenkessel bei Konzerten bezeichnet es Stefanie Heinzmann. Und Carolin Kebekus berichtet, dass sie auf keiner anderen Bühne häufiger gestanden habe. 

Viele Künstlerinnen und Künstler unterstützen die Aktion.

Viele Künstlerinnen und Künstler unterstützen die Aktion.

Doch im Moment ist es still im Gloria. Und wo keine Veranstaltungen stattfinden, gibt es auch keine Einnahmen. „Deutschlandweit droht Veranstaltungsorten die Schließung", so Campmann. Und auch dort, wo es wieder Konzerte, Kabarett und Lesungen gibt, dürfen nur sehr wenige Zuschauer anwesend sein. „Keine Bühne kann so überleben”, sagt Komiker Ralf Schmitz.

Auf diese Notlage soll das Video – wie auch die Aktion „Night of Light“ – aufmerksam machen. Es ist ein Appell an die Politik, der Kultur und den Menschen, die dafür arbeiten, eine Perspektive zu bieten. Kultur dürfe nicht schlechter behandelt werden als Autos, Flugzeuge oder Banken. Es sei wichtig, dass die Politik die Kultur ernst nimmt. Es brauche eine Austausch auf Augenhöhe.

Am Dienstagmorgen um 10 Uhr geht das Video bei Youtube online. 

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