Debatte um NeubauSo soll das Nettersheimer Rosenthalquartier wachsen

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Auf dem Bild ist links das Café zur Römerquelle zu sehen, rechts der Parkplatz, auf dem ein Neubau entstehen soll.

Auf dem Parkplatz gegenüber dem Café zur Römerquelle gibt es Pläne für einen Komplex mit Geschäfts- und Wohneinheiten.

In Nettersheim wird über die Ausdehnung des Rosenthalquartiers diskutiert. Ein Neubau soll auf dem Parkplatz am Café zur Römerquelle entstehen.

Intensive Diskussionen gab es im Nettersheimer Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss über ein Bauprojekt. Die PW Premiumwohnen GmbH, die bereits das Rosenthalquartier gebaut hat, plant nun auch die daneben liegenden Grundstücke zu erwerben und zu bebauen. Im Ausschuss präsentierte Architekt Hans-Jürgen Mertens aus Bad Neuenahr mit den Geschäftsführern Hartmut Lackner und Jörg Wiskirchen eine Machbarkeitsstudie zu dem Projekt.

Dabei soll auf den beiden Grundstücken, die zur Zeit als Parkplätze genutzt werden, ein viertes Haus gebaut werden. Laut der Studie sind eine Gewerbenutzung und eine Wohnung im Erdgeschoss geplant. Weitere Wohn- sowie Gewerbeeinheiten seien im ersten Obergeschoss geplant, weitere Wohnungen im zweiten Obergeschoss. In einer Tiefgarage sollen Stellplätze angeboten werden.

Die Frage nach den Parkplätzen bewegt die Nettersheimer

„Manchmal scheitern Projekte an Parkplätzen“, sagte Mertens. In der Studie seien sieben öffentliche Stellplätze geplant, es könnten aber noch mehr werden. Guido Kurth, CDU-Fraktionsvorsitzender, hakte bei diesem Punkt ein: „Wir sehen die Problematik in der Parkplatzsituation.“

Es gebe derzeit bereits Parkplatzmangel. Wenn weitere Betriebe dazukämen, werde es wohl ein ernsthaftes Problem geben. Außerdem fielen in der Bauphase die Parkplätze komplett weg. Aktuell gebe es in dem Bereich 15 Parkplätze, die wiederhergestellt werden, sagte Wiskirchen. Zielsetzung sei, auf keinen Fall die jetzige Situation zu verschlechtern.

Politiker sind besorgt wegen der potenziellen Preise der Wohnungen

„Wenn Sie jetzt sagen, der Eingangsbereich des Ortes werde definiert, so kann ich dem nicht folgen“, sagte Franz-Josef Hilger (UNA). Das Entree sei definiert durch die Bäume sowie den Blick auf den Genfbach. Er bemängelte konkrete Problemlösungen: „Es scheint nur darum zu gehen, dass Sie die Zustimmung bekommen, und dann sehen wir weiter.“ Es sei bislang auch noch nicht über die Höhe des Gebäudes gesprochen worden.

Das Bild zeigt das Rosenthalquartier, das der Bauträger am Ufer des Genfbaches errichtet hat.

Auch das Rosenthalquartier am Ufer des Genfbaches wurde von dem Bauträger errichtet.

„Das ist ein bisschen unfair, das ist eine Machbarkeitsstudie“, betonte Bürgermeister Norbert Crump. Es gehe der Firma, die bereits fünfstellig investiert habe, um Sicherheit. Es gehe um die Frage, ob Bauen an dieser Stelle so möglich sei. Probleme könnten in der Ausführungsplanung konkretisiert werden. Das Projekt sei eine tolle Chance. „Für mich ist das ein Baustein zur städtebaulichen Abrundung“, so Crump.

Während Edwin Poth (UNA) betonte, dass es wichtig sei zu wissen, wie das Gebäude in Verbindung mit Café Hess wirke, stieß sich Gerhard Mayer (SPD) an den Preisen, die dort aufgerufen werden: „Das sind alles Luxuswohnungen, das ist kein Wohnraum für Eifeler. Wo ist da bezahlbarer Wohnraum?“

Jetzt schon einen Preis zu nennen, sei Kaffeesatzleserei, so Lackner. In den vergangenen Jahren habe es eine Baupreisexplosion von 38 Prozent gegeben. „Im Neubausektor liegen die Investitionen bei über 3000 Euro technische Baukosten“, sagte er. Es werde seiner Einschätzung nach nie wieder Wohnungen geben, die beim Quadratmeterpreis nicht mindestens eine Drei vorne hätten.

In nichtöffentlicher Sitzung beschloss der Gemeinderat den Verkauf der beiden Grundstücke an den Investor unter der Maßgabe, bei der Gestaltungsplanung, dem Parkraumkonzept und der ökologischen Ausgestaltung mit einbezogen zu werden.

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