Acht Millionen EuroKreis, Königswinter, Siegburg und Troisdorf schaffen 38 Rettungsfahrzeuge an

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Königswinter, Siegburg, Troisdorf und der Kreis haben eine gemeinsame Ausschreibung für Notarzteinsatzfahrzeuge und Rettungstransportwagen durchgeführt, insgesamt 38 Fahrzeuge.

Königswinter, Siegburg, Troisdorf und der Kreis haben eine gemeinsame Ausschreibung für Notarzteinsatzfahrzeuge und Rettungstransportwagen durchgeführt, insgesamt 38 Fahrzeuge.

Drei Städte und die Kreisverwaltung haben erstmals eine gemeinsame Ausschreibung realisiert.

Rund acht Millionen Euro geben der Kreis, Königswinter, Siegburg und Troisdorf für insgesamt 38 neue und modern ausgestattete Rettungsfahrzeuge aus, 26 Rettungstransportwagen (RTW) und zwölf Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF). Es hätten wohl zwischen zehn und 15 Prozent mehr sein können, wenn die drei Städte und die Verwaltung im Siegburger Kreishaus nicht erstmals gemeinsam ausgeschrieben hätten. 

„Die Vorteile liegen auf der Hand, bei der Wirtschaftlichkeit, für moderne Ausstattung und Vereinheitlichung der Abläufe“, erklärte Landrat Sebastian Schuster bei der Präsentation der ersten, noch Neuwagen riechenden Spezialgefährte.  18 RTW und sechs NEF gehen an die Rettungswachen in Trägerschaft des Kreises. Jeweils zwei NEF nehmen die drei Städte, Siegburg dazu zwei und Königswinter sechs RTW. 

Sie ebnet auch dem langfristigen Ziel eines kreisweit einheitlichen Fahrzeugkonzepts den Weg.
Landrat Sebastian Schuster zur gemeinsamen Ausschreibung für Rettungsfahrzeuge

Doch nicht nur die Kostenersparnis bei der gemeinsamen Ausschreibung führte Schuster an. „Sie ebnet auch dem langfristigen Ziel eines kreisweit einheitlichen Fahrzeugkonzepts den Weg“, so Schuster. Die gleiche Ausstattung ermögliche die Vereinheitlichung von Schulung und Ausbildung des Personals. „Eine gleiche Ausstattung und Funktionsweise der Wagen erleichtert die Zusammenarbeit von Rettungswagenbesatzungen und Notärzten.“

Unter hohem Druck wurden optimale Fahrzeuge beschafft

Dahinter steckt vor allem der Wunsch nach der bestmöglichen Betreuung und Rettung für die Bürgerinnen und Bürger. Bei der Erstellung der Ausschreibung hätten alle schon profitiert, „vom Zusammenziehen von sehr viel Sachverstand“, wie Königswinters Bürgermeister Lutz Wagner klarmachte. Alles in allem sah er nur Vorteile, vom Fahrzeugverleih untereinander bis zum Vorhalten von Ersatzteilen.

Die elektrohydraulische Fahrtrage steht hinter einem Rettungstransportwagen und neben zwei Notarzteinsatzfahrzeugen.

Die elektrohydraulische Fahrtrage der neuen Rettungstransportwagenist gemeinsamer Standard.

Siegburgs zuständiger Dezernent Bernd Lehmann lobte, dass unter hohem Druck optimale Fahrzeuge beschafft werden konnten. Denn der Austausch ist alle zwei bis drei Jahre notwendig. Der Leiter der Siegburger Feuerwehr, Torsten Becker, beschrieb einmal die Laufleistungen. 1500 bis 2500 Kilometer wöchentlich fahren die Notarzteinsatzfahrzeuge, 1000 bis 1500 Kilometer die Rettungswagen.

Im zweiten Quartal sollen alle 26 Rettungstransportwagen ausgeliefert sein

Der Troisdorfer Dezernent Horst Wende befand die Beschaffungskooperation grundsätzlich für gut. „Herausgekommen sind keine Kompromisse, sondern optimierte Fahrzeuge.“ Im Notfall könne im Kreis ein baugleicher Wagen ausgeliehen werden. Sein Spezialist bei der Planung, Lars Garcia beschrieb die Vorteile: „Höhere Sicherheit, besseres Fahrgestell, optimierte Ergonomie - das ist ein Quantensprung.“

Lars Garcia aus Troisdorf zeigt die Ausstattung des Notarzt-Einsatzfahrzeugs.

Lars Garcia aus Troisdorf zeigt die Ausstattung des Notarzt-Einsatzfahrzeugs.

Sein Kollege aus Königswinter, Tim Sieler, nannte die Zusammenarbeit aller Akteure bemerkenswert. „Wir haben an jeder Stelle optimiert. Und wir können viel besser Hand in Hand arbeiten.“ Bis zum zweiten Quartal wird es dauern, bis alle 26 Rettungstransportwagen ausgeliefert sind. Bis zu 24 Monate sind dann bei der Bestellung vergangen.

Die ersten NEF sind schon im Einsatz. Sie haben jeweils rund 129.000 Euro gekostet. Der Mercedes Benz Vito hat einen Motor mit 190 PS, genau so wie der RTW. Mehr bietet der Hersteller für diese Fahrzeugtypen nicht an. Sie haben ein Automatik Wandlergetriebe, so dass die Patienten den Schaltvorgang kaum noch spüren.

Patienten mit bis zu 317 Kilogramm Gewicht können befördert werden

Allein gut 60.000 der etwa 250.000 Euro für jeden Rettungswagen gehen in die elektrohydraulische Trage, die auf Gewichte bis zu 317 Kilogramm ausgelegt ist und damit auch Schwergewichtspatienten befördern kann. Die Ausstattung aller Fahrzeuge ist bis auf ein Detail - die Königswinterer haben ein anderes EKG-Gerät - identisch. Auch die Vorrüstungen für das anstehende Telenotarztsystem sind schon eingebaut.

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