LeihfahrräderNiederkassel reduziert die Zahl der RSVG-Bikes ab Mitte 2025 deutlich

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Auf dem Marktplatz in Niederkassel-Rheidt warten sogenannte RSVG-Bikes darauf, ausgeliehen zu werden.

Die Zahl der in Niederkassel stationierten RSVG-Bikes wird ab Mitte 2025 reduziert. Von bislang 51 auf dann 31. Das hat der Stadtrat entschieden.

Weil die Zahl der Ausleihen gering und die Stadt in Geldnot ist, wird die Zahl der Niederkasseler RSVG-Bikes um 20 Prozent verringert.

Die Stadt Niederkassel wird nicht aus dem Fahrrad-Leihsystem RSVG-Bike aussteigen. Das hat der Stadtrat jetzt einstimmig beschlossen – bei Enthaltung von Bürgermeister Matthias Großgarten (SPD). Allerdings wird die Zahl der im Stadtgebiet stationierten Leihfahrräder auf 60 Prozent reduziert, von bislang 51 auf nur noch 31 ab August 2025. Mit ihrer Entscheidung reagiert die Politik auf die im kreisweiten Vergleich unterdurchschnittliche Zahl von Ausleihen in Niederkassel und die angespannte Haushaltslage der Stadt.

„Wir sind in der Haushaltssicherung, deshalb war ein Ausstieg aus dem System für uns lange Zeit eine Option“, brachte Jürgen Bergmann (FDP) die Bedenken aller Ratsparteien gegen das in Niederkassel wenig nachgefragte RSVG-Bike auf den Punkt. „Seit der Einführung des Systems in Niederkassel haben sich die Rahmenbedingungen aber geändert.“

Zum einen sei das RSVG-Bike Teil eines Systems, mit dem man mit Leihfahrrädern von Köln bis nach Bonn unterwegs sein könne. Steige Niederkassel komplett aus, entstehe eine Lücke im System. Zum anderen müsse die Stadt auch dann für die Leihfahrräder zahlen, wenn sie sich komplett aus dem System zurückziehe.

Niederkassel müsste auch bei einem Total-Ausstieg bezahlen

Hintergrund ist, dass das Fahrradleihsystem von allen Städten und Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis gemeinsam finanziert werde: ein 45-Prozent-Anteil über die allgemeine Kreisumlage und 55 Prozent der Kosten über die ÖPNV-Umlage des Kreises. Selbst bei einem vollständigen Ausstieg Niederkassels 

Der Anteil Niederkassels an den Kosten für das RSVG-Bike liegt zurzeit bei etwa 25.000 Euro pro Jahr. Pro Rad werden rund 490 Euro fällig. Ab Mitte 2025 würden sich diese Kosten bei einer gleichbleibenden Anzahl von Leihrädern auf geschätzte 29.000 Euro erhöhen, da die bisherige Förderung für das Leihsystem im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis wegfällt.

Eine Reduzierung der Niederkasseler Leihrad-Flotte von 51 auf 31 Fahrräder könnte den Anteil der Stadt immerhin auf schätzungsweise 17.000 Euro verringern – genug für die Mitglieder des Stadtrates.

Nicht ausreichend ist der Einspareffekt dagegen offenbar für Bürgermeister Matthias Großgarten. Er hatte sich im Bürgermeisterwahlkampf Ende vergangenen Jahres für einen Komplett-Ausstieg Niederkassels ausgesprochen und stimmte gegen den Beschlussvorschlag. „Erstaunlich“ nannte das CDU-Fraktionschef Dano Himmelrath, der von einem "Wahlkampfgeschenk" des Bürgermeisters sprach. 

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