Erhöhung beschlossenVerpflegung für Kita-Kinder in Niederkassel wird deutlich teurer

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Kinder sitzen in einer Kindertageseinrichtung beim Mittagessen.

Das Mittagsessen in den meisten Niederkasseler wird nach einem Beschluss des Stadtrates erheblich teurer. (Symbolbild)

Weil die Mittagsverpflegung in den städtischen Kitas kostendeckend sein muss, erhöht die Stadt Niederkassel das Verpflegungsentgelt drastisch.

Die Mittagsverpflegung in den meisten Niederkasseler Kindertagesstätten wird deutlich teurer. Das hat der Stadtrat nach monatelangen Diskussionen und Elternprotesten entschieden. Demnach steigt das monatliche Verpflegungsentgelt für Kinder, die das Angebot an fünf Tagen pro Woche nutzen, von bislang 66,60 Euro auf künftig 98,30 Euro. Diese erhöhten Preise gelten aber nur für städtische Kitas, in denen das Mittagessen vor Ort frisch gekocht wird. In Kitas, in denen das Mittagessen von Caterern geliefert wird, gelten andere Preise.

Die Stadt sei gehalten, bei der Verpflegung in den Kitas kostendeckend zu arbeiten, erläuterte der zuständige städtische Beigeordnete Carsten Walbröhl in der Sitzung des Stadtrates. Von diesem Prinzip sei man während der Corona-Pandemie allerdings abgewichen, um die Eltern nicht zusätzlich zu belasten. Im Rückblick sei dies ein Fehler gewesen, so Walbröhl.

Stadt Niederkassel will Kita-Essen nicht subventionieren

Hätte man das Verpflegungsentgelt regelmäßig an die steigenden Kosten angepasst, wäre Erhöhung nicht so drastisch ausgefallen, wie durch den jetzigen Ratsbeschluss. Allerdings sei die Stadt in einer Zwangslage. Eine rechtliche Prüfung beim Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrechte habe ergeben, dass die Stadt Verpflegungsleistungen in den Kitas nicht mit Steuergeldern subventionieren dürfe. Dies sei nur dann zulässig, wenn es eine solche Subventionierung auch für Kitas von freien Trägern gebe. Das sei aber nicht vorgesehen. 

Für die betroffenen Eltern gibt es trotz der erheblichen Verteuerung des Kita-Essens auch eine gute Nachricht. Nimmt ein Kind an einer Mahlzeit nicht teil und wird dies rechtzeitig angekündigt, werden die Essenskosten erstattet. Bislang gab es diese Möglichkeit nicht.

Die Verteuerung des Kita-Essens wurde mit den Stimmen von Grünen, SPD und FDP beschlossen. CDU und AfD enthielten sich. Vor allem die Enthaltung der CDU stieß bei den anderen Parteien auf Verärgerung. Obwohl eine Preiserhöhung aus rechtlichen Gründen unausweichlich sei, erweckten die Christdemokraten mit ihrem Abstimmungsverhalten den Eindruck, dass sie die Entscheidung nicht mittrügen, formulierte SPD-Fraktionschef Friedrich Reusch den Ärger von Sozialdemokraten, Grünen und FDP. Faktisch sei eine Enthaltung aber als Zustimmung zu der Verteuerung zu werten.

Niederkasseler CDU setzt auf Kita-Essen vom Caterer

CDU-Fraktionschef Dano Himmelrath erinnerte daran, dass seine Fraktion schon vor Monaten ebenso wie die Stadtverwaltung dafür geworben habe, auf die frische Zubereitung des Mittagessens in den einzelnen Kitas zu verzichten und komplett auf eine Belieferung durch Caterer umzusteigen. So könne man die jährlichen Personalkosten für das städtische Küchenpersonal in Höhe von weit mehr als einer halben Million Euro, die auf das Verpflegungsentgelt umgelegt werden, einsparen. Dies sei aber bei den anderen Parteien auf Widerstand gestoßen. 

Die Folge sei nun, dass in den Kitas mit Frischküche eine Mahlzeit 5,24 Euro koste, in den vier städtischen Kitas, in denen das warme Mittagessen von Caterern zubereitet und geliefert werden, dagegen nur 3,60 Euro. Die Stadtverwaltung hält auch vor dem Hintergrund dieser Zahlen an ihren Plänen fest, die Frischküchen in den Kitas abzuschaffen. In Einrichtungen, in denen die Küchenkraft ausscheide, soll diese Stelle nicht wiederbesetzt und stattdessen ein Caterer beauftragt werden.

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